Ein Blick zurück, der unsere Zukunft betrifft
Wenn die Sonne über den Berghängen strahlt und das Panorama so friedlich wirkt– vergisst man leicht, was hier oben am Obersalzberg einst geschah. So begann unser Workshop-Tag an der Dokumentation Obersalzberg: traumhaftes Wetter, beeindruckende Landschaft – und ein Ort, der wie kaum ein anderer für die zerstörerische Macht von Propaganda steht.
Demokratie beginnt mit Bildung
Viele Jugendliche wissen kaum noch, was Demokratie für sie bedeutet. Begriffe wie „Mitbestimmung“ oder „Meinungsfreiheit“ wirken oft weit weg – dabei geht es um nichts Geringeres als ihre eigene Zukunft.
Als Organisation der Sozialen Arbeit wollen wir jungen Menschen zeigen, dass ihre Stimme zählt. Dass es wichtig ist, Informationen zu hinterfragen – ob in den Nachrichten, auf TikTok oder im Alltag. Es geht um die Fähigkeit, kritisch zu denken und sich aktiv einzubringen.
Fake oder Realität?
Unser Workshop „Fake oder Realität?“ setzte genau dort an. Nach einer Einführung starteten wir mit einer Führung durch die Ausstellung – inklusive eines beklemmenden Rundgangs durch den Bunker. Die Kulisse wirkte im Kontrast zur umgebenden Natur fast surreal.
Gerade dies machte deutlich: Schon fast vor 100 Jahren wurden Medien gezielt eingesetzt und manipuliert, um Menschen zu manipulieren. Mit Bildern, die Gefühle lenkten, Angst machten – und Realität verzerrten.
Medien erkennen – und verstehen
Nach einer kurzen Pause zur Verarbeitung ging es in die Gruppenarbeit. Wir analysierten historische Bilder – und lernten, genauer hinzuschauen. Wer zeigt hier was – und warum? Was wird nicht gezeigt?
Solche Fragen sind heute wichtiger denn je. Fake News und KI-Bilder verbreiten sich rasant. Viele Menschen suchen Orientierung in einer schnelllebigen und angstmachenden Welt – und landen dabei oft bei vereinfachten, gefährlichen Weltbildern. Deshalb ist Medienbildung längst ein zentraler Teil von Demokratiebildung.
Was bleibt?
Am Ende des Tages blieb ein Gefühl zwischen Nachdenklichkeit und Entschlossenheit. Die Erkenntnis: Wenn wir nicht jetzt handeln, verlieren wir mehr als nur Diskurse – wir verlieren Haltung.
Wie geht’s weiter?
- Am 10. Juni geht’s weiter mit:
„Rechtsextremismus im Fokus – Handlungsstrategien im Umgang mit rechtsextremen Äußerungen“.
Das Angebot ist offen für alle Interessierten – nicht nur für Mitarbeitende. Gemeinsam möchten wir Perspektiven stärken und Handlungssicherheit gewinnen. - Am 26. Juni folgt ein internes Format für unsere Bereichsleitungen:
„Umgang mit Macht in Sozialbetrieben – Reflexion der eigenen Führungsverantwortung“.
Dabei steht im Fokus, wie Macht in der Sozialen Arbeit verantwortungsvoll genutzt – und nicht missbraucht – werden kann.
Wir wollen raus aus der Ohnmacht, rein ins Tun – gemeinsam, informiert und mit Haltung.
Jetzt ist der Moment, aktiv zu werden.
Emily-Sophie Kraus, Startklar Soziale Arbeit