Gemeinsam spielen, gemeinsam wachsen: Sommerolympiade der Jugendwohngruppen von Jonathan und Oberbayern

Die Siegergruppe der WG Asten bei der Sommerolympiade unserer Wohngruppen.

In diesem Jahr war es zum ersten Mal soweit: Die Jugendwohngruppe Neudorf von Jonathan Soziale Arbeit lud zur großen Sommerolympiade ein – gemeinsam mit den beiden Wohngruppen Kirchanschöring und Asten von Startklar Soziale Arbeit Oberbayern. Organisiert vom psychologischen Fachdienst und einem engagierten Kollegen der Wohngruppe Neudorf wurde dieser Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis voller Spiel, Spaß, Begegnung – und echter Gemeinschaft.

Der Startschuss: Papierflieger und gute Stimmung

Schon beim Ankommen war die Stimmung ausgelassen, aber auch ein wenig gespannt: Neue Gesichter, fremde Orte, die Frage, was der Tag wohl bringen wird. Doch schnell legte sich die Nervosität. Nach einer herzlichen Begrüßung folgte ein kreativer Auftakt: Jede*r Teilnehmer*in durfte einen Papierflieger basteln – ganz individuell. Mit einem Countdown wurden die Flieger gleichzeitig in die Luft geworfen und segelten elegant oder auch etwas wild den Hang hinunter – ein symbolischer, aber auch sehr unterhaltsamer Startschuss für die Sommerolympiade.

Von da an war klar: Heute zählt nicht nur der Wettkampf, sondern auch das Miteinander.

Spiel, Spaß und sportliche Herausforderungen

Nach dem Papierflieger-Opening teilten sich die Jugendlichen in zwei Gruppen – bunt gemischt aus allen drei Wohngruppen. Das Ziel: Teamgeist fördern, Hemmschwellen abbauen und neue Kontakte ermöglichen. In dieser Konstellation wurden über den Tag hinweg verschiedene Einzelspiele absolviert.

Die Stationen waren kreativ, abwechslungsreich und forderten sowohl Geschicklichkeit, Bewegung als auch Aufmerksamkeit: bei einem Parcours aus Reifen und Paletten, den man auf einem Skateboard meistern musste waren Gleichgewicht und Mut gefragt, beim Dosenschießen zählte Zielgenauigkeit und Konzentration, Wettlaufen und der klassische Eierlauf sorgten für Spannung und viele Lacher.

Überall auf dem Gelände waren zudem kleine Figuren versteckt – wer sie fand, konnte zusätzliche Bonuspunkte für sich und die eigene Gruppe sammeln.

Teamgeist und Taktik: Das große Fußballturnier

Nachdem alle Einzelspiele absolviert waren und die Punkte fleißig gesammelt wurden, folgte noch ein sportlicher Höhepunkt: ein Fußballturnier, bei dem die drei Wohngruppen als eigene Teams gegeneinander antraten. Hier ging es nicht nur um Technik oder Schnelligkeit, sondern vor allem um Fairness, Zusammenhalt und gegenseitige Motivation. Ob mit Fußballerfahrung oder ohne – jede*r wurde integriert, angefeuert und gefeiert.

Das Turnier war spannend bis zur letzten Minute – und wurde mit echtem Teamgeist auf allen Seiten ausgetragen.

Genuss, Gemeinschaft und Gespräche

Während die Punktelisten ausgewertet wurden, verlagerte sich das Geschehen an den Esstisch. Es wurde gemeinsam gegrillt, gelacht, geredet und entspannt. Jede Wohngruppe hatte etwas zum Buffet beigesteuert – Salate, Getränke, Brot, Snacks – sodass ein vielfältiges und leckeres Essen auf alle wartete.

Diese gemeinsame Pause bot Raum für Begegnung jenseits der Spiele. Jugendliche, die sich morgens noch fremd waren, saßen jetzt nebeneinander, tauschten sich aus oder ließen den spannenden Tag noch einmal Revue passieren. Auch die Fachkräfte der verschiedenen Einrichtungen kamen ins Gespräch.

Siegerehrung mit Herz

Zum krönenden Abschluss gab es eine Siegerehrung, bei der nicht nur sportliche Leistungen, sondern auch Einsatzfreude, Teamfähigkeit und Kreativität gewürdigt wurden.

Den Gesamtsieg holte sich mit einem knappen Vorsprung die WG Asten, die auch den ersten Platz im Einzelspiel belegte. Doch: Niemand ging leer aus. Die ersten drei Plätze bekamen jeweils ein etwas größeres Präsent, aber alle Teilnehmenden durften sich eine Kleinigkeit aussuchen – ein symbolischer, aber wichtiger Akt, der deutlich macht: Mitmachen zählt. Alle gehören dazu.

Warum solche Tage wichtig sind

Was auf den ersten Blick wie ein spaßiges Freizeit-Event aussieht, ist in Wahrheit ein pädagogisch wertvoller Impuls mit nachhaltiger Wirkung.

Gerade für Jugendliche in stationären Wohngruppen, die oft mit schwierigen Erfahrungen im Gepäck unterwegs sind, bieten solche Veranstaltungen:

  • Sichere Räume, in denen sie sich ausprobieren und zeigen dürfen.
  • Erfolgserlebnisse, die das Selbstwertgefühl stärken.
  • Soziale Lernfelder, in denen Kooperation, Kommunikation und Empathie erprobt werden.
  • Gelegenheiten zur Teilhabe, die sie als aktive, wertvolle Mitglieder einer Gemeinschaft erleben lassen.

Darüber hinaus sind betriebsübergreifende Veranstaltungen wie diese eine hervorragende Gelegenheit, den oft isolierten Alltag innerhalb einzelner Wohngruppen aufzubrechen. Die Jugendlichen merken: Es gibt andere, denen es ähnlich geht. Sie sind nicht allein mit ihren Geschichten, ihren Herausforderungen – und auch nicht mit ihren Stärken.

Vertrauen, Vernetzung, Vielfalt

Auch für die Fachkräfte ist eine solche Veranstaltung ein Gewinn. Sie erleben ihre Jugendlichen in einem anderen Kontext, können neue Seiten entdecken und fachlich voneinander lernen. In der Zusammenarbeit zwischen Jonathan Soziale Arbeit und Startklar Soziale Arbeit Oberbayern wurde deutlich, wie Synergien entstehen, wenn Einrichtungen sich öffnen und zusammenarbeiten – ohne Konkurrenz, sondern mit einem gemeinsamen Ziel: gute, förderliche Lebensräume für junge Menschen zu schaffen.

Fazit: Ein Tag, der bleibt

Die Sommerolympiade war mehr als ein sportlicher Wettkampf. Sie war ein Fest der Begegnung, der Freude und der Möglichkeiten. Sie hat gezeigt, was passiert, wenn junge Menschen in einem sicheren, wertschätzenden Rahmen zusammenkommen: Sie wachsen über sich hinaus, lernen neue Seiten an sich kennen – gemeinsam.

Alle Beteiligten erlebten einen tollen Tag. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv – und viele Stimmen wünschen sich bereits eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Wir freuen uns darauf.

Kerstin Hogger, Jonathan Soziale Arbeit

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