Drei Jahrzehnte Jonathan Soziale Arbeit – das bedeutet 30 Jahre Engagement, Haltung und Herzblut in der Sozialen Arbeit. Seit der Gründung 1995 steht der Träger für kreative und verlässliche Jugendhilfe im Berchtesgadener Land und weit darüber hinaus. Zum Jubiläum gab es diesmal keinen Festakt – gefeiert wurde beim gemeinsamen Betriebsausflug, einem Tag nur für die Menschen, die den Erfolg von Jonathan jeden Tag möglich machen. Mit dabei waren über 100 Mitarbeitende.
Eine Idee, die fliegen lernte
Die Geschichte beginnt 1995 in Bad Reichenhall. Sieben engagierte Visionär*innen gründeten damals einen Verein für Jugend- und Sozialarbeit – inspiriert von Richard Bachs Erzählung Die Möwe Jonathan. Wie die berühmte literarische Möwe wollte auch der junge Verein Grenzen überwinden, neue Wege wagen und jungen Menschen Chancen eröffnen.
Der Name war Programm: Mut, Entwicklung und die Bereitschaft, kreativ zu denken, prägten von Anfang an die Arbeit des Vereins. Aus der kleinen Initiative „Jonathan Jugendhilfe“ ist in 30 Jahren ein leistungsstarker Träger geworden, der sich Soziale Arbeit mit höchstem Qualitätsanspruch auf die Fahne schreibt.
Heute ist Jonathan Teil der Betriebsgruppe von Startklar Soziale Arbeit und betreut Kinder, Jugendliche und Familien in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf und Altötting. Das Angebot reicht von ambulanter und stationärer Erziehungshilfe über Offene Ganztagsbetreuung und Jugendtreffs bis hin zu Projekten im Bereich der Straffälligenhilfe.
Und doch ist eines über all die Jahre gleichgeblieben: das Engagement der Menschen, die bei Jonathan arbeiten – und die Haltung, mit der sie ihrer Arbeit begegnen.
Erlebnis statt Festakt
Zum 30-jährigen Bestehen entschied sich die Geschäftsführung gegen einen klassischen Festakt. Stattdessen stand der Tag im Zeichen des Miteinanders: ein Betriebsausflug in den Wildtierpark Oberreith, an dem über 100 Mitarbeitende aus allen Standorten teilnahmen.
„Nach drei Jahrzehnten voller Entwicklungen wollten wir einen Tag, der uns als Team stärkt und einfach Freude macht“, erklärte Geschäftsführer Josef Lutz. „Jonathan lebt von den Menschen, die hier arbeiten – sie sollten im Mittelpunkt stehen.“
Der Tag bot für alle etwas: rasante Fahrten auf dem Flying Fox, sportliche Herausforderungen im Klettergarten, gezieltes Bogenschießen oder einfach ein entspannter Rundgang durch den Tierpark. Manche nutzten die Gelegenheit, um ihre Grenzen auszutesten, andere genossen die gemeinsame Zeit in Ruhe – Hauptsache, miteinander.
Die Stimmung war ausgelassen, die Atmosphäre familiär. Fernab des Arbeitsalltags ergaben sich Gespräche, die im Alltag oft zu kurz kommen, und es wurde viel gelacht.
Gemeinschaft, Anerkennung und Dankbarkeit
Beim anschließenden gemeinsamen Essen in entspannter Atmosphäre kamen alle Kolleg*innen zusammen. Zwischen herzlichem Wiedersehen und viel Gelächter wurde natürlich auch kurz innegehalten. Heinz Schätzel, Geschäftsführer der Startklar-Betriebsgruppe, und Jonathan-Geschäftsführer Josef Lutz nutzten den Moment, um Danke zu sagen und die letzten 30 Jahre Revue passieren zu lassen.
Sie würdigten die Entwicklung des Trägers, das Engagement der Mitarbeitenden und die Bedeutung von Jonathan Soziale Arbeit als Teil der Startklar-Familie. „Jonathan ist das, was es heute ist, weil hier Menschen arbeiten, die Verantwortung übernehmen, Haltung zeigen und füreinander einstehen“, sagte Lutz. Worte, die viele an den Tischen mit einem Nicken bestätigten.
Wissen mit Witz – das große Jonathan-Quiz
Für zusätzlichen Spaß sorgte nach dem Essen ein eigens gestaltetes Pub-Quiz. In bunt gemischten Teams traten die Mitarbeitenden gegeneinander an und beantworteten Fragen rund um die Geschichte des Trägers, die „Möwe Jonathan“ und Themen der Sozialen Arbeit.
Zwischen Schätzfragen, spontanen Lacherfolgen und kniffligen Wissensrätseln zeigten die Teams eine Menge Humor und überraschenden Ehrgeiz. Nebenbei falteten sie Papiermöwen – eine Aufgabe, die so manchen zum Schmunzeln brachte. Am Ende ging es weniger um Punkte als um das gemeinsame Erlebnis.
Kleine Geste, große Bedeutung
Zum Abschluss des Tages erhielt jede*r Mitarbeitende ein kleines Präsent – besondere Begeisterung weckte die Stoffmöwe. Sie steht für die gemeinsame Geschichte von Jonathan und erinnert an die Werte, die das Team seit 30 Jahren tragen.
„Die Möwe steht für unsere Geschichte, für den Mut, immer wieder neue Wege zu gehen und für die Menschen, die Jonathan jeden Tag mit Leben füllen“, sagte Lutz beim Abschied.
Vom Ideal zur Institution – und immer noch menschlich
In 30 Jahren hat sich Jonathan Soziale Arbeit zu einem festen Bestandteil der sozialen Landschaft in Südostbayern entwickelt. Der Träger ist gewachsen, professioneller geworden, vernetzter. Doch bei aller Entwicklung ist Jonathan vor allem eines geblieben: ein Ort, an dem Haltung, Herz und Teamgeist zählen.
Gerade in der Sozialen Arbeit, wo Belastungen und Herausforderungen hoch sind, braucht es solche Momente. Der Betriebsausflug war deshalb weit mehr als ein „Feiertag“. Er war Ausdruck einer Haltung: Dankbarkeit für das, was war, und Zuversicht für das, was kommt.
Oder, wie es eine Mitarbeiterin beim Abschied sagte: „Schöner hätte man 30 Jahre Jonathan nicht feiern können.“
Die Möwe fliegt weiter
Der Jubiläumsausflug war kein offizieller Festakt und kein PR-Ereignis – sondern ein echtes Stück gelebte Teamkultur. Ein Tag, der zeigte, dass Soziale Arbeit nur dann stark ist, wenn Menschen zusammenhalten.
Jonathan Soziale Arbeit blickt nach vorne – getragen von der Vision der Gründer*innen, dem Engagement der heutigen Mitarbeitenden und dem Vertrauen, das unsere Partner und die Familien, Kinder und Jugendlichen dem Träger seit drei Jahrzehnten entgegenbringen.
Und so fliegt die Möwe Jonathan weiter – mutig, neugierig und mit offenen Flügeln für neue Wege.